Am 12.09.2020 versuchten Sabine, Manfred, Horst und Hubert zum zweiten Mal das Glück Zieseln in freier Natur vor die Kamera zu bekommen. Dies ist glücklicherweise gelungen. Das Ziesel ist ein Nagetier und gehört zur Familie der Hörnchen. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich über das südöstliche Europa, von Tschechien und Österreich über Ungarn und Rumänien bis nach Bulgarien, Moldau, Griechenland und Türkei. Auch in Teilen von Polen (wieder angesiedelt), der Ukraine, Serbien, Kroatien und Mazedonien ist es zu finden. Alle Vorkommen sind jedoch inselartig und nur auf verstreute Gebiete beschränkt. In den letzten Jahrzehnten sind das Verbreitungsareal aber auch die Vorkommen selbst deutlich geschrumpft. Daher ist das Europäische Ziesel EU-weit geschützt. Nach europäischem Naturschutzrecht gehört es somit zu den streng zu schützenden Tierarten von gemeinschaftlichem Interesse, für dessen Erhalt besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen. In Österreich erreicht das Ziesel seine westliche Verbreitungsgrenze. Es war früher in Niederösterreich und im Burgenland von Retz über Wien bis in den Seewinkel fast überall, örtlich sogar häufig anzutreffen. Im Tullner Feld wurden früher sogar Prämien für die Jagd nach Zieseln bezahlt. Heute sind auf Grund von intensiver Landwirtschaft, Verbauung und dem Verschwinden von Trockenrasen nur mehr zumeist kleine, voneinander isolierte Bestände erhalten geblieben. Viele der Bestände sind vom Aussterben bedroht. Daher wird das Ziesel auch in der Roten Liste der gefährdeten Tierarten Österreichs als stark gefährdet eingestuft. Nach dem Erfolg stärkte man sich und fuhr in die Stadt, um in der Blauen Stunde das Vienna International Centre abzulichten.
Fotos: Lehrer, Ranftl, Bergauer, Plank